Garnisionslazarett Neues Lager - JB01
Das "Garnisonslazarett Neues Lager" ist ein verlassenes Lazarett. Es befindet sich in Jüterbog, dem Zentrum der Truppenübungsplätze südlich von Berlin. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es von der Sowjetarmee genutzt, bis diese 1992 abzog. Zur Zeit ist die schöne Inneneinrichtung dem Verfall preisgegeben.
Wegen der Ausdehnung des Alten Lagers" und seines Schießplatzes errichtete die deutsche Armee 1889 einen neuen Truppenübungsplatz, das Neue Lager". Beide Lager lagen in der Nähe des Truppenübungsplatzes Jüterbog. Mit dem Wachstum des Militärstandortes war es schließlich unumgänglich, eine medizinische Einrichtung für die zahlreichen Soldaten zu bauen. Infolgedessen wurde 1893 das Militärkrankenhaus eröffnet. Ursprünglich bestand es nur aus vier Lazarettbaracken und einigen Nebengebäuden.
In den Jahren 1930 bis 1936 fand jedoch ein großer Umbau und eine enorme Erweiterung der Kapazität statt. Vor allem, weil die Militärärzte auch Familienangehörige von Soldaten und Patienten aus der Zivilbevölkerung versorgen mussten. Das Krankenhaus hatte nun 400 Betten und die Fachabteilungen; Chirurgie, Innere Medizin, Haut- und Geschlechtskrankheiten und eine spezielle Entbindungsstation. Durch die Südausrichtung mit Terrassen und Balkonen wurde das Krankenhaus auch als Tuberkulose-Sanatorium genutzt. Das Sonnenlicht und die frische Waldluft wurden als Therapie genutzt.
Nach dem Krieg übernahm die Sowjetarmee die Einrichtung. Wahrscheinlich dienten mehr als 1,5 Millionen Sowjetbürger im Raum Jüterbog. Das Krankenhaus wurde zum "460. Lazarett" der "20. Garde-Armee". Die Sowjets nutzten das Krankenhaus bis zum Fall des Eisernen Vorhangs in den frühen 1990er Jahren. Seitdem ist das Krankenhaus verlassen. Im Jahr 2004 wurde es unter Denkmalschutz gestellt. Diese Fotos vom 'Garnisonslazarett Neues Lager' wurden 2012 aufgenommen.
Quelle: UrbexNL