Ses Salines
Ses Salines ist ein bedeutendes Salzgewinnungsgebiet des Mittelmeerraumes und befindet sich auf der spanischen Baleareninsel Ibiza. Das Naturschutzgebiet (Parque Natural de Ses Salines d'Eivissa i Formentera) liegt an der Südspitze Ibizas im Gemeindegebiet von Sant Josep de sa Talaia.
Im Jahre 654 v. Chr. gründeten die phönizischen Karthager an der Ostseite der Hafenbucht von Ibiza (Eivissa) eine Kolonie, die dieses Salzgebiet nutzte.
123 v. Chr. wurden die Balearen von Quintus Caecilius Metellus, genannt Balearicus, erobert. Die Römer nannten Ibiza-Stadt Ebesus. Als konföderative Stadt konnte sie sich eine gewisse Autonomie bewahren. So mussten die Einwohner keinen Tribut zahlen und die Salzgewinnung wurde weiter betrieben.
1229, als die Christen Ibiza im Zuge der Reconquista zurückeroberten, wurde Ses Salines zum wichtigsten Salzgewinnungsgebiet des Mittelmeerraumes. Mehrere Jahrhunderte gehörte Ses Salines der spanischen Krone an und man gab den Bewohnern von Ibiza die Erlaubnis, unbegrenzt Salz zu gewinnen und es gegen eine Steuer über die gewonnene Menge verkaufen zu können.
Im Jahre 1299 als der König Jaume II. Behörden zur Verwaltung öffentlicher Belange gründete und ein repräsentatives Regierungsorgan für die Insel schuf, sollten die Erträge aus dem Salz die Haupteinnahmequelle für diese Verwaltungseinrichtung darstellen. Und so entstand auch hinsichtlich der Verwaltung der Salinen eine ganze Reihe von Ämtern.
1709 wurden die Salinen an einen Kaufmann aus Genua, Joan Baptista Visconti verpachtet, der sie bewirtschaftete, bis sie sich König Philipp V. von Spanien nach Beendigung des Spanischen Erbfolgekrieges sich die Salinen durch „Eroberungsrecht“ aneignete.
1871 wurden die Salinen von Ibiza an den Mallorquiner Josep Astier für 1.162.020 Peseten verkauft.
1977 gab es eine erste Bewegung zum Schutze des Gebietes um die Salinen.
2001 wurde Ses Salines mit dem Umweltschutzgesetz 17/2001 vom 19. Dezember d. J. zum Naturschutzgebiet erklärt.
Nach wie vor wird auch heute noch in Ses Salines Salz gewonnen und beispielsweise nach Skandinavien exportiert. So wurden im Jahr 2016 65.000 Tonnen Salz auf einer Fläche von 450 Hektar gewonnen. Dies ist nach 18 Jahren die höchste abgeschöpfte Menge die bislang gewonnen werden konnte.
Der Preis für eine Tonne ist jedoch von 24,-EUR auf 19,- EUR gesunken. 19.000 Tonnen des Salzes werden zur Enteisung in den Norden Europas verschifft.
Die größte Menge wird allerdings zur Stockfischverarbeitung auf die Färöer-Inseln und nach Dänemark verkauft.
Quelle: Wikipedia